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GASTBEITRAG XXX: EIN JAHR ALS LEKTORIN

Ich bin jetzt schon fast seit einem Jahr Lektorin. In dieser Zeit habe ich viel gelernt. Als erstes habe ich einen kleinen Workshop gemacht, in dem ich geübt habe zu lesen und gelernt habe, wie man sich am Ambo verhält. Mir wurde dann beigebracht, wie ich richtig betone und richtig Pausen mache. Nach dem Kurs bin ich zum ersten Mal als Lektorin aufgestellt gewesen. An diesem Tag war ich super aufgeregt und wollte erst mal gar nicht lesen. Nachdem mich meine Eltern überzeugt hatten und ich den Text bestimmt hundertmal gelesen hatte, war ich bereit, vorerst. Als ich dann vor der ganzen Gemeinde lesen sollte, war ich wieder komplett nervös. Ich laß den Text vor und merkte dabei wie zittrig und nervös meine Stimme eingentlich klang. Das machte mich nur noch unsicherer, aber als ich nach dem Gottesdienst dann nach draußen ging, bekam ich viele Komplimente, dass ich dafür, dass ich zum ersten Mal gelesen habe, sehr sauber und flüssig gelsen habe. Ich habe danach beschlossen, einfach öfter laut zu lesen, um nicht mehr so nervös zu sein, sobald ich in der Kirche lese. Anfangs fiel es mir schwer in der Kirche zu lesen, aber mittlerweile habe ich mich daran gewöhnt. Einmal gab es eine Lesung, in der man eine Menge schwieriger Namen aufzählen musste und ich hatte nicht wirklich Ahnung wie diese ausgesprochen werden. Ich habe mir diese Lesung immer und immer wieder durchgelsen und die anderen gefragt, wie die Namen ausgesprochen werden. Als ich dann nach der Messe wieder draußen stand, wurde mir gesagt, dass ich sehr gut gelesen habe, obwohl ich so nervös war und obwohl die Lesung lang und schwer war. Das hat mich sehr motiviert.

Mittlerweile habe ich eine Routine entwickelt, die mir sehr hilft, die Texte laut vorzulesen. Ich such mir zuhause den Text raus, lese ihn mir durch und lese ihn dann nochmal laut auf dem Weg zur Kirche meinen Eltern vor. Auch in der Sakristei lese ich den Text nochmal und wenn ich ihn dann in der Kirche vorlese, bin ich viel sicherer, weil ich schon weiß, was kommt oder weiß, wie ich bestimmte Sachen sagen muss. Alles in allem aber macht es mir viel Spaß, auch wenn ich ab und zu noch sehr aufgeregt bin.

 

Frederike, 14 Jahre

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Kommentare: 1
  • #1

    Maria Suckow (Dienstag, 17 März 2020 22:45)

    Frederike, dass hast Du sehr schön geschrieben. Wie sich die anfängliche Nervosität und Aufregung mit jedem Lektorendienst verringert und später in Routine übergeht. Dein Bericht kann neue Lektoren/innen ermuntern, sich zu trauen!!